Wie verfasst man eine aussagekräftige Stellenanzeige?

Die Stellenanzeige. Wird sie noch gelesen? Sie wird immer weniger wertgeschätzt. Das liegt daran, dass man es satt hat, eine Mischung aus dem üblichen "Blabla" des Unternehmens und dem unverstandenen Pitch der Stelle durch den Kunden oder die Hiring-Manager zu lesen. Wie kann man sich also von der Masse abheben? Wie kann man seinen Anzeigen neuen Schwung verleihen? Wie man sie vollständig, informativ und wahrheitsgetreu gestaltet, so dass sie wirklich das tun, was sie sollen: Bewerber anziehen!

Ein Tipp, bevor du loslegst: Überlege dir zunächst, was DU von einer Stellenanzeige erwarten würdest. Denn Bullshit in einer Stellenanzeige macht sich bemerkbar. Aber Authentizität auch!

1. Das Profil des/der idealen Kandidaten/in definieren

• Stellenanalyse: Beginne mit einer detaillierten Analyse der Stelle. Was sind die Hauptaufgaben? Welche Auswirkungen hat diese Rolle auf das Unternehmen? Denke auch an die Interaktion dieser Position mit anderen Abteilungen.
• Kompetenzen und Qualitäten: Erstelle eine Liste der erforderlichen technischen Kompetenzen und persönlichen Qualitäten. Denke dabei sowohl an die derzeitigen Fähigkeiten als auch an die, die weiterentwickelt werden können. Berücksichtige auch, ob sie zur Unternehmenskultur passen.

Tipp: Genau wie beim Verkauf solltest du nicht zögern, "Personas" zu erstellen. Das sollte dir sehr dabei helfen, die gesuchten Profile, ihre Erwartungen, ihre Ambitionen usw. zu definieren, was ein sehr guter roter Faden für das Verfassen deiner Anzeigen sein wird. Sei jedoch vorsichtig, denn das Erstellen von Personas kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Um mehr über Personas in der Personalbeschaffung zu erfahren, schau dir unseren Artikel zu diesem Thema an!

2. Titel der Anzeige

Das ist ein bisschen die gleiche Logik wie die Betreffzeile einer E-Mail oder die Teaser-Nachricht: Erzeuge ein Gefühl, wenn du diese wenigen Worte liest.

• Klarheit: Der Titel sollte direkt und leicht verständlich sein. Vermeide Jargon und zu allgemeine Begriffe. Ein präziser Titel hilft dabei, die richtigen Bewerber/innen anzuziehen.
• Anziehung: Verwende relevante Schlüsselwörter, die Aufmerksamkeit erregen und die Stelle widerspiegeln. Auch ein faszinierender Titel kann neugierig machen und dazu anregen, die Anzeige zu lesen. Achte jedoch darauf, nicht zu sehr in die Handlung einzusteigen: Es wäre schade, wenn deine Anzeige nicht verstanden und daher nicht angesehen wird!

3. Vorstellung des Unternehmens

• Unternehmenskultur: Sprich über die Atmosphäre, die Werte und die Mission des Unternehmens. Sei authentisch, das spürt man. Wenn du nicht weißt, was du einbringen sollst, geh hin und frage deine Mitarbeiter, warum sie z. B. in das Unternehmen gekommen sind und warum sie dort bleiben. Stelle die Initiativen des Unternehmens in Bezug auf die soziale Verantwortung oder das Arbeitsumfeld heraus. Sprich über das, was deine Bewerber/innen interessieren wird und vermeide Phrasen wie "Wir sind Marktführer und suchen neue Talente für unser Wachstum", denn das ist der beste Weg, eine/n Bewerber/in zu verlieren.
• Unique Selling Proposition (USP): Was macht dein Unternehmen einzigartig? Stelle diese Elemente in den Vordergrund. Dazu können innovative Projekte, flexible Arbeitsrichtlinien oder ein außergewöhnliches Arbeitsumfeld gehören. Auch hier gilt: Der beste Weg, um sie zu erfahren, ist, deine Mitarbeiter zu fragen. Achte darauf, dass du die Erwartungen nach Bewerbertypen unterteilst: Frage nicht den 52-jährigen Buchhalter, was ihn dazu bewogen hat, in das Unternehmen einzutreten, wenn du eine Anzeige für einen Junior-Entwickler schreibst, der gerade die Schule abgeschlossen hat. Frage stattdessen den jüngsten Neuzugang im technischen Team.

4. Details zu Aufgaben und Verantwortlichkeiten

• Genaue Beschreibung: Beschreibe die täglichen Verantwortlichkeiten und die großen Projekte. Gib konkrete Beispiele, um den Bewerbern/innen zu helfen, sich in die Rolle hineinzuversetzen. Warum nicht ein Beispiel geben, was ein ähnliches Profil in einer typischen Woche macht oder wenn es sich um eine einmalige Stelle handelt, sprich mit ihnen darüber, was du ohne sie nicht tun kannst. Wir alle wollen uns für unser Unternehmen nützlich fühlen.
• Sichtbarkeit der Rolle: Erkläre, wie die Rolle in das Team passt und zu den Unternehmenszielen beiträgt. Sprich über die Personen, mit denen der/die neue Mitarbeiter/in zusammenarbeiten wird, und darüber, was seine/ihre Ankunft bewirken wird. Betone die Bedeutung der Position in der Gesamtstrategie des Unternehmens. Je mehr sich die Bewerber vorstellen können, desto weniger musst du sie überzeugen :)

5. Kompetenzen und Qualifikationen

• Essentiell vs. wünschenswert: Unterscheide klar zwischen Fähigkeiten, die unbedingt erforderlich sind, und solchen, die ein Plus darstellen. Das hilft, realistische Erwartungen zu stellen und eine breite Palette von Bewerbern/innen anzuziehen. Sei klar und führe Beispiele an. Wir haben nicht alle die gleiche Definition von "Fortgeschrittene Kenntnisse in Javascript".
• Vielfalt der Kompetenzen: Denke an unterschiedliche Hintergründe und Erfahrungen, die die Stelle bereichern können. Ermutige Bewerber/innen mit untypischen Lebensläufen, sich zu bewerben.

6. Praktische Informationen

• Details zur Stelle: Vertragsart, Arbeitsort, Arbeitszeiten, Gehalt (wenn möglich). Sei so transparent wie möglich, um Missverständnisse zu vermeiden. Bewerber mit falschen Hoffnungen oder Andeutungen zu locken, kostet dich nur Zeit.
• Vorteile: Erwähne besondere Vorteile wie Versicherungen, Urlaub, Möglichkeiten zur Telearbeit usw., ohne sie in den Himmel zu heben. Dies sind keine wirklichen Vorteile, da jeder sie anbietet. Stelle stattdessen die einzigartigen Vorteile heraus, die dein Unternehmen bietet und die es von anderen Unternehmen abheben.

7. Ton der Anzeige

• Inklusiv und positiv: Verwende eine Sprache, die alle Geschlechter anspricht und positiv ist. Vermeide Stereotypen und achte darauf, dass der Ton für alle einladend ist. Du sprichst zum ersten Mal mit deinen Bewerberinnen und Bewerbern.
• Unternehmensspiegel: Der Tonfall sollte mit der Kultur deines Unternehmens übereinstimmen. Ein humorvoller Tonfall spiegelt die lockere Atmosphäre eines Unternehmens wider, während ein fester/neutraler Tonfall ein sehr seriöses und professionelles Image vermittelt. Je nachdem, welche Art von Persönlichkeit du einstellen möchtest, solltest du dich entsprechend anpassen!

8. Entwicklungsmöglichkeiten

• Ausbildung und Wachstum: Ein attraktives Unternehmen ist auch ein Unternehmen, das es dir ermöglicht, deine Karriere voranzutreiben, deine Fähigkeiten zu erweitern, kurz gesagt, anders aus dem Unternehmen hervorzugehen. Deine Anzeige sollte den Bewerbern erklären oder sie spüren lassen, wie die Arbeit bei dir ihren Alltag verbessern und sie beruflich (und warum nicht auch persönlich!) weiterbringen wird.
• Stelle die Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens heraus. Dazu können Mentoring-Programme, interne Schulungen oder Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen gehören: Ein attraktives Unternehmen ist ein Unternehmen, das in seine Mitarbeiter investiert.
• Erfahrungsberichte: Es kann sehr überzeugend sein, wenn du Zitate oder Erfahrungsberichte von aktuellen Angestellten einfügst. Dies vermittelt ein konkretes Bild vom Leben in der Firma. Auch hier gilt: Wähle Erfahrungsberichte, die deine Zielpersonas ansprechen.

9. Verbreitung der Anzeige

• Vielfältige Kanäle: Verwende eine Mischung aus traditionellen und digitalen Plattformen. Denke an soziale Netzwerke, spezialisierte Jobbörsen und Berufsforen. Passe die Plattform/den Akquisitionskanal an die Zielgruppe an, die du ansprichst (z. B. ist APEC eher auf die Anwerbung von Führungskräften ausgerichtet).
• Zielgruppenansprache: Überlege dir, wo sich deine idealen Bewerber/innen aufhalten und richte diese Räume gezielt aus. Verwende strategische Schlüsselwörter, um die Suchmaschinenoptimierung deiner Anzeige zu optimieren.

10. Innovationen in den Anzeigen

• Kreative Formate: Ziehe Videos, Infografiken oder interaktive Formate in Betracht. Diese Formate können einnehmender und einprägsamer sein als reiner Text. Sie können dir auch helfen, dich von der Masse abzuheben.
• Recruiting-Events: Erwähne deine Veranstaltungen in der Anzeige auf diskrete, aber sichtbare Weise (ein Link, ein QR-Code, etc.), Webinare oder Q&A-Sitzungen, um das Projekt und das Unternehmen vorzustellen. So können Bewerber/innen, die es wünschen, mehr über dein Unternehmen erfahren.

11. Nachbereitung und Hinweise

• Antwortanalyse: Überwache die Antworten und passe die Anzeige bei Bedarf an. Analysiere die Daten, um zu verstehen, welche Teile der Anzeige gut funktionieren. Warum versuchst du es nicht mit A/B-Testing von Anzeigen? Wenn du dir nicht sicher bist, welchen Ton du anschlagen sollst, probiere einfach mehrere aus und schau, welche am besten konvertiert!
• Feedback: Berücksichtige die Rückmeldungen der Bewerber/innen, um deine Prozesse zu verbessern. Ein konstruktives Feedback kann eine Goldmine für die zukünftige Optimierung einer Anzeige sein: fehlende Informationen oder ein attraktives Element, das du vergessen hast zu erwähnen!

Schlussfolgerung

Es gibt tausend Möglichkeiten, eine Stellenanzeige zu gestalten, und es gibt viele Punkte, die man ansprechen kann, um zu konvertieren. Eine gut gestaltete Stellenanzeige ist ein mächtiges Instrument, um die idealen Bewerber/innen anzuziehen. Wenn du dich auf Klarheit, Inklusivität und Kreativität konzentrierst, wird sich deine Stellenanzeige von der Masse abheben. Vergiss nicht, dass jede Stellenanzeige auch eine Gelegenheit ist, deine Arbeitgebermarke zu stärken.

Ein letzter Tipp: Sei beim Schreiben authentisch, stütze dich auf Erfahrungsberichte von Mitarbeitern, auf dein eigenes Empfinden und das der Teams, die einstellen. Deine Anzeige wird viel einfacher zu schreiben sein und das wird sich beim Lesen bemerkbar machen!

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